Donnerstag, 20. August 2015

Taking steps is easy, standing still is hard

Nachdem ich letztes Jahr mein Abitur gemacht habe, war die darauffolgende Zeit nicht die einfachste für mich. Ja, ich habe mir einen Job gesucht und ja, durch diesen Job habe ich einige neue Leute kennengelernt, aber für ungefähr acht weitere Monate war das auch schon alles. 
Anfangs war alles schön und gut. Jede Menge Freizeit, schlafen und aufstehen, wann immer ich wollte, unendlich viel Zeit auf tumblr und Netflix, während einige meiner Freunde früh aufstehen mussten, um zur Uni oder zur Arbeit oder wohin auch immer zu gehen. Ich konnte machen, was ich wollte, wann ich wollte (abgesehen von den paar Tagen, an denen ich mal arbeiten musste). 
Aber so schön und entspannt ausschlafen auch ist, irgendwann wurde es schwer für mich, meinen Freundinnen dabei zuzuhören, wie sie von den Dingen, die sie gelernt und den Leuten, die getroffen haben, berichteten. 
Ich fühlte mich, als würde ich feststecken. 
Und selbst das war eine Zeit lang noch in Ordnung. Ich war ja schließlich nicht die einzige, die, ob nun freiwillig oder nicht, auf die Erfüllung ihrer Träume warten musste und so hatte ich meine Mädels zum Zeit totschlagen, über die lustig machen, die irgendeine Form von "Sinn" in ihrem Leben hatten und sogar zum nörgeln darüber, dass wir Langeweile hatten. 
Nur leider bin ich schon immer jemand gewesen, der gerne macht. Und deswegen waren auch meine Freundinnen irgendwann nicht mehr genug. 
Ich würde es nie wagen, das Wort "Depression" einfach in den Raum zu werfen, ohne mit jemand professionellem gesprochen zu haben, aber ich habe gemerkt, wie ich langsam auseinandergefallen bin. Meine Stimmung, mein Antrieb, meine Gesundheit, sogar mein Geist waren ein einziges Häufchen Elend. Nicht mehr reiten gehen zu können, das Pferd, das ich über alles geliebt habe und den Hof, der immer ein sicherer Hafen für mich war, zu verlieren hat dabei nicht geholfen. Wofür sollte ich überhaupt noch aufstehen? 
Das war irgendwann im Winter. Ich fühlte mich zurückgelassen, traurig, steckengeblieben und sogar furchtbar einsam. Meine verlässlichen, ebenfalls unbeschäftgigten Freundinnen bewegten sich plötzlich auch vorwärts, waren in der Vorbereitung für Tests, arbeiteten an Portfolios, taten etwas für die Zukunft. 
Rückblickend sehe ich, dass ich absolut nicht ich selbst war. Und wie unüblich es für mich war, mich davor zu drücken, mich für ein Praktikum, dass ich für die Uni brauche, zu bewerben. Tatsächlich habe ich das unendlich lange aufgeschoben, um nicht jedem erklären zu müssen, dass ich absolut gar nichts erreicht hatte. 
Schließlich und endlich habe ich dann doch einige wenige Bewerbungen geschrieben, einige Telefonate geführt und das Praktikum gekriegt. 
Ich würde sagen, das war eine Art Wendepunkt. Endlich, nach Monaten mentalen Novemberwetters, war ich endlich wieder ich. Ich hab neue, wunderbare Menschen getroffen, neue Sachen gelernt, die im späteren Leben wahrscheinlich mehr wert sind als "Wissen" aus acht Jahren Gymnasium, und mein Kopf und mein Körper waren endlich wieder beschäftigt. 
Ich habe etwas in einem Bereich gemacht, der mich unglaublich interessiert, Leute haben mir gesagt, dass ich gute Arbeit leiste und eine nützliche Unterstützung bin und wie meine Augen leuchten, wenn ich vom Praktikum berichtete. Am allerbesten war es dann aber, dass Leute mir gesagt haben, dass sie sich mich gut in dem Job, von dem ich schon ewig träume, vorstellen können. Und weil ich davon ausgehe, dass es noch lange dauert, bis ich diesen Job tatsächlich ausüben werde, wird das sein, was mich über Wasser hält, sollte ich wieder einen Tiefpunkt erreichen. 
Diese drei Monate Praktikum haben mir geholfen, stolz über das vergangene Jahr zu sprechen und zuzugeben, dass ich, in einer Gesellschaft, in der von einem erwartet wird, alles zu machen, ein paar Monate lang einfach gar nichts gemacht habe. Absolut gar nichts. 
Und ich habe die Aussage hinter "Taking steps is easy, standing still is hard" (Vorwärts gehen ist einfach, still stehen ist schwer) aus dem Titelssong von "Orange is the new black" am eigenen Körper erlebt. Tatsächlich hat kaum ein Zitat je mehr zu mir gesprochen. Weil weder ich, noch mein Kopf gerne still sind. Weil es auf dem Weg so viel zu sehen gibt.  
Das hier ist für alle, die sich auch so fühlen, als würden sie feststecken, ob im Job oder in einer Beziehung oder im Leben generell. Für alle, die am selben Tiefpunkt waren wie ich. Für die, die immer noch da sind. Und für die, die schon weitaus tiefer waren. 
Ihr werdet da raus kommen. 
XOXO,




After I received my A-levels last year, the time following was not the easiest for me. Yes, I got a job and yes, that job made me meet new people, but for eight months, that was it.
At first, I really, really enjoyed my newfound free time. I got to stay up late on tumblr and Netflix while some of my friends had to get up early to got to university or to work or wherever. I got to do what I wanted when I wanted. I was free (except for those few days of work).
But as nice and cozy sleeping in is, after some time I began to crumble underneath the weight of my friends telling me about the people they met or the things they learned.
I felt stuck.
And even that was okay in the beginning. I wasn't the only one in my group of friends that- voluntarily or not- had to wait for the fulfilment of their dreams and aspirations, so I had my girls to spend time with and make fun of those with some sort of purpose in their life and even moan about boredom. But since I am- and always have been- a person who loves to actively do things, soon enough that couldn't hold me up any longer, as well.
I would never idly use the word "depression" without having talked to someone professional, but I felt myself dropping. My mood, my drive to do anything, my health, my mind. Losing the horse I really loved along with the stables that always felt like a safe haven, did not help either because horse riding was one of few things that actually got me out of my house.
So there I was, sometime in winter, feeling left behind, sad, stuck and even lonely. My reliable sisters-in-not-having-an-occupation suddenly were moving forward, preparing for tests, creating portfolios, working for their future. Looking back at it now, I realise how out of myself I was. And how unlike of me it was to struggle to find the motivation to apply for an internship that I'd need for university. I actively avoided that step because I was so keen on keeping human interaction to a minimum for the sake of not repeating over and over again how I had not achieved anything but a few lousy tips at my job.
Eventually, and very sloppily so, I sent out a couple of applications, made a few phone calls and wasted weeks until I got into an internship.
I guess that was some sort of turning point. Finally, after months in a pretty dark place, I was myself again. I met new, pretty awesome and interesting people, learned new things that are definitely going to be useful later in life and had my body and mind busy and stimulated again.
I did something in a field I love, had people tell me how good and useful I was and how my eyes lit up with passion and enthusiasm when I talked about my internship. And most gratifying and satisfying of all, people told me that they could imagine me doing the job I am dreaming of. Knowing that probably a long time will pass until I actually reach my goal, this will be my source of light, should I find myself in a dark place ever again.
Those three months of internship helped me to speak proudly of the past year, admitting and admiring the fact that, in a society where it is expected of one to do everything, I, for a couple of months, did nothing at all.
And I learned to relate to the phrase "Taking steps is easy, standing still is hard" from Orange is the new Black's main theme. Because few quotes have ever spoken more directly to me. Because neither my brain nor I can easily stay quiet. Because there is so much to see along the way. 
This one goes out to all of you people feeling in some way stuck, may it be in a job, in a relationship or in life in general. To those people who have been at the same dark place as I have. To those who still are there. And to those who know places way darker.
You will be okay. 
XOXO, 



Vanessa